Bergsteigen in Deutschland
Bergsteigen
Mit Leitern Drahtseilen, Eisenklammern, -stiften etc. abgesicherte Klettertouren sind Klettersteige von unterschiedlichen Schwierigkeiten. Es kann sein, dass die Routen zwar leicht sind, aber nur kurze gesicherte Stücke an Wanderwegen umfassen. Manche sind aber dagegen sehr schwer, so dass Sie wirklich gute Kletterfähigkeiten und alpine Erfahrungen haben müssen. An Klettersteigen ist das Klettern nicht ungefährlich und kann oft unterschätzt werden. Sie müssen auf jeden Fall die richtige Ausrüstung dabei haben und damit auch richtig umgehen können.
Die meisten Unfälle passieren, weil die Klettersteige von normalen Wanderern als Einstieg in das vertikale Gelände angenommen werden. Die Kenntnisse und Fähigkeiten fehlen oftmals, die dafür notwendig sind. Die Ausrüstungen werden oft nicht richtig eingesetzt. Dagegenhin kommt es aber auch vor, dass erfahrenere Kletterer die Gefahren am Klettersteig oft unterschätzen. Wegen den spezifischen Sicherungen werden die Stürze meist härter abgefangen, als mit dem normalen Kletterseil. Unfälle wegen Karabinerbrüche passäeren häufiger, weil man oft zu Querbelastungen kommen kann. Andere Gefahren sind z.B. Blitzschlag und Mitreißunfälle.
Wenn man als Anfänger klettern möchte, sollte man sich für die Klettersteige richtig ausbilden lassen, oder evtl. während den ersten Touren einen Führer nehmen. Mehr als die Hälfte der Leute, die wir auf den Klettersteigen begegnen, kommen völlig unnötig in Gefahr, weil die Ausrüstung falsch benutzt wird. Meistens ist es ein Fehler von Benutzung der Seilbremse, manchmal ist die falsche Ausrüstung.
10 Top Kletterrouten in Deutschland
1- Steinbergüberschreitung
Wir beginnen direkt hinter dem Parkplatz Seeklause und betreten den Nationalpark. Zuerst folgen wir der Beschilderung zur Blaueishütte und danach führt uns der Weg durch einen Waldabschnitt, bis wir eine breite Forststraße erreichen, die vom Parkplatz Holzlagerplatz bergauf führt. Weiter in die Richtung Blaueishütte folgen wir ihr nach rechts, biegen auf einen gut sichtbaren, ausgewaschenen Pfad nach rechts ab und halten uns anschließend links, um an der Beschilderung gegenüber zur Blaueishütte nochmals auf der Forststraße zu landen. Von hier aus halten wir uns rechts auf der Forststraße die bald in einem Wendehammer endet.
Auf der linken Seite ist nun ein unmarkierter Pfad sichtbar, der aber gut ausgetreten ist. Auf diesem gehen wir nun den meisten Teil des Aufstiegs zur Blaueishütte. Auf dem leicht erkennbaren Pfad gehen wir durch den niedrigen Nadelwald, dann auf etwas feuchteren und rutschigen Wegen dem schmalen Tal entlang. Nach ca.200 Hm. halten wir uns links, umgehen den felsigen Abschnitt und kommen auf engen Serpentinen schnell an die Höhe. Danach gelangen wir zur kurzen Stelle auf diesem Teil, auf der wir unsere Hände benötigen und steigen auf nach links über die kleine Steinstufe. Gleich darauf passieren wir links einen markanten Gesteinsbrocken und der unmarkierte Pfad teilt sich das letzte Mal. Auf dem stark zugewachsenen Pfad links gehen wir weiter in die Richtung von Schärtenalm. Wir nehmen hier den einfachen rechten Abzweig, auf dem wir steil aber direkt zur Blaueishütte kommen. Der übrige Aufstieg zur Blaueishütte ist leicht, auch wenn steile Stellen gelegentlich im Frühjahr noch schneebedeckt sein können. An der Blaueishütte legen wir eine Pause ein und gehen weiter zum Steinberg.
Wir können je nach der Schneelage auch direkt über das Kiesfeld der Schärtenspitze zugehen. Das ist die Alternative zu dem normalen Weg in Richtung von der Hochkalter, Blaueisgletscher und Schärtenspitze. Nun steigen wir über Platten und Schrofen in die nordwestliche Richtung auf zum Steinberg.
Nach einer ausreichenden Weile beginnt der Abstieg nach Norden, vom Gipfelkreuz aus rechts unterhalb des Grates. Hier sind alte Markierungen noch zu sehen. Kurz darauf zweigt ein Pfad nach links ab und führt uns rundum dem Steinberg zurück zur Blaueishütte, wir nehmen aber den Weg über Schrofen nach rechts zu der Grasschulter. Wir queren die Latschen durch Gassen bis zu der markanten Rinne, die dem Gras folgen. Nun steigen wir in die Rinne und dann wieder hinauf. Jetzt gehen wir weiter durch einen Lärchenwald und steigen in Kehren bergab, bis wir zur Lichtweide der Schärtenalm gelangen, an der wir sicher eine Rast einlegen.
Von der Schärtenalm steigen wir auf leichtem Schotterweg. Es geht abwärts, bis in die Nähe des bekannten Wendehammer und anschließend dann auf dem bekannten Weg zurück zur Seeklause.
2- An der Ochelbaude
Der Kelttersport hat im Elbsandsteingebirge eine besondere Bedeutung, da immer primär frei stehenden Türmen geklettert wird. Es ist an den Felsen der Ochelbaude anders, denn die leichte, aber die ausgesetzte Schnupperstiege geht an einer Wand entlang und nicht auf einer Turmspitze. Der Weg ist mit vielen Trittklammern versehen worden und kann deshalb auch von Einsteigern an der steilen Felswand problemlos benutzt werden. In der Wandmitte stehen zwei Varianten zur Auswahl, die sich der Schwierigkeit nach fast nicht unterscheiden.
Die Route startet am Parkplatz auf der Zufahrtsstraße zur Ochelbaude. Wir gehen zum ersten Haus und zum Taleinschnitt zwischen den Felswänden nach links. Die Schnupperstiege verläuft an der rechten Felswand. Ein mit einem Zahlenschloss abgesperrtes kleines Holztor ist der Eingang zum Klettersteig.
An der glatten Wand entlang kommen wir auf eine leicht ansteigende Querung und Abzweigung. Hier können Sie gerade über die Leiter hinauf, das die erste Variante ist. Auf der unteren Variante queren wir aber noch kurz der Platte, kommen an einer Ecke auf ein Band und kommen dort über Platten hinauf zu dem breiten Band. Hier quert man der Variante mit der Leiter zu. Auf dieser querenden Variante gehen wir auf dem Band nach rechts, durch den Spalt zum Ausstieg.
3- Wimbachtal, Hochalmscharte und Schärtenalm
Diese Tagestour ist eine abwechslungsreiche und aussichtsreiche Route an der Wimbachbrücke. An der Bushaltestelle oder am Parkplatz beginnend passieren wir auf dem Weg zur Klamm den Wollstadel, wo wir die Eintrittsmarken zur Klamm für 2,50€ erwerben müssen. Nachdem wir Wimbachklamm verlassen und in Begleitung von tollen Aussichten ins Wimbachgries erreichen wir dem Wimbachschloß entlang eine gemütliche Gaststätte. Hier startet nun der etwa 650 Hm. lange Aufstieg zur Hochalmscharte. Der Hochalmsteig ist schwarz eingestuft, ist ziemlich anstrengend und umfasst wenige Stellen, die mit Drahtseilen gesichert oder mit einer kurze Leiter hilfreich ist.
Am unteren Teil ist man der scharfen Mittagssonne ausgesetzt, aber wandert bald jedoch durch schöne Tannen und Kiefern. An der Hochalmscharte hat man einen prachtvollen Blick zurück ins Wimbachtal. Zur Hochalm führt uns der Abstieg über gleichfalls schöne und im Frühsommer evtl. leicht zugewachsene Pfade zur Schärtenalm. Diese kleine Alm ist bewirtet und stellt Ihnen, mit seinem weitem Blick nach Norden, seinen Kaiserschmarren zur Verfügung. Auch der rückweg von hier ab ist eine Belohnung, denn ab hier gehen wir fast nur noch bergab. Wir folgen der Beschilderung nach Ramsau, danach zurück über den Schattenseitenweg zur Wimbachbrücke.
4- Nagelfluhkette vom Hochgrat nach Bühl
Wir folgen von der Bergstation dem nach Norden steil abfallenden Grat nach Osten, wo die Drahtseile eine Absturzgefahr sehr reduzieren. Über das erste Nagelfluhgestein gehen wir angenehm und bergan zum Gipfel des Hochgrats, der auch der höchste Punkt der gesamten Route ist. Wir gehen über einen guten Bergweg leicht, danach ein kurzes Stück steil in den breiten Sattel und dann in die Brunnenauscharte bergab. Bei schlechtem Wetter herrscht hier eine Abbruchmöglichkeit.
Man steigt auf der anderen Seite zunächst etwas steil, dann etwas flach über den Wiesenkamm bergan. Wir kommen auf einen kleinen Sattel und dann zur Weggabelung vor dem Rindalphorn. Den kurzen Abstecher nach links zu dem 1821m. hohen Gipfel sollte man nicht versäumen, weil hier die erste Pause eingelegt werden kann. Man folgt an der Weggabelung dem Wegweiser in die Richtung „Mittagbahn“. Hier folgt ein wenig unangenehmer steiler Abstieg zur Gündlesscharte, auf die man über das Waldgelände gelangt. Hier kommen wir nun auf den einzig wirklich steilen Anstieg der Tour, der uns über die Wegspuren auf den Gündleskopf führt. Am Nagelfluhgrat entlang geht es kurz leicht ausgesetzt, bevor wir den Wiesenrücken des Buralpkopfes erreichen. Hinter diesem steigen wir ein langes Stück am Kamm entlang bergab. An dem Bergsattel „Sedererstuiben, Mittagbahn“ haben wir ca. die Hälfte der Strecke geschafft. Wir folgen dem Wegweiser in Richtung Alpe Gund. Wir folgen dem Wegweiser zum Kemptener Naturfreundhaus an der Alpe Mittelberg. Auf diesem Weg gehen wir anschließend durch den Wald, an der Weggabelung vorbei zum Gschwender Horn in die Richtung Büh.
5- Schönau – Feldkogelsteig – Kärlingerhaus
Wir können von der Haltestelle aus über den Ludwig-Ganghoferweg an der trubeligen Einkaufsstraße vorbei und entlang der Seeklause gehen. Dann erreichen wir den Bootsanleger, mit dem wir die Überfahrt nach Salet starten. Nun folgen wir auf den breiten Wegen 492 und 424 und erreichen den Obersee mit Ausblick auf den Röthbachfall. Wir gehen wenige hundert Meter zurück und unser Aufstieg erfolgt über den anspruchsvollen Sagerecksteig links vom breiten Weg zum Anleger. Hier zweigen wir auf den Steig 422 ab, passieren die Saletalm und beginnen darauf den steilen Anstieg über die feuchte Wand. Über die nicht unterschätzenden Holzleitern und stahlseilgesicherten Abschnitten gehen wir dafür über fantastische Aussichten auf dem Königs- und Obersee. Nach der Almfläche der Sagereggalm geht es nur noch leicht bergauf und man kommt kurz danach auf den Pfad 416, der von der Wasseralm links kommt. Wir halten uns hier rechts in die Richtung vom Kärlingerhaus, biegen am Grünsee ab und steigen zum Ufer hinab. Eine gute Orientierung ist hier ein Muss, weil der Feldkogelsteig hier nicht markiert ist und man ihn nur schwer erkennen kann. Er verläuft an der steil zum Glunkerer aufgeragten Felswand, ca.40Hm. oberhalb vom See, kommt aber nicht auf den markierten Weg zum Kärlingerhaus.
Jetzt gehen wir auf dem Weg zur Grünseealm und biegen unterhalb des Feldkogels rechts ab. Wir erkennen es, dass wir an den richtigen Einstieg des Feldkogelsteigs gekommen sind, indem wir an der Wand alte Markierungen und Eisenstifen sehen. Von hier ab ist es einfacher, auf dem Weg zu folgen, denn wir müssen dem feuchten Überhang direkt der Wand entlang nach links oben aufsteigen. Anstatt dessen sollten wir nicht dem Grasband nach rechts folgen. Wir erreichen das Ende des Steigs, wenn das Gelände vor uns wieder abfällt und wir einen Ausblick auf den Schottmalhorn und die Schönfeldspitze sehen können. Wir halten uns hier rechts und gehen über das Gelände zum höchsten Punkt, dem Feldkogel. Hier können wir eine Pause in Begleitung des Blicks über den Königssee einlegen und danach über den Normalweg 423 zum Funtensee weitergehen und nach dem kurzen Aufstieg oben das Ziel, das Kärlingerhaus erreichen.
6- LE MONDE OU RIEN – AIPLPFEILER
Es ist eine alpine freie Sportklettertour von 3 Seillängen. Die Strecke ist ziemlich gut abgesichert und damit auch sehr ausgesetzt durch den tollen Fels im Überhang am Aiplpfeiler.
Wir gehen über die Forststrasse von St. Margarethen und folgen dem Weg hinauf in Richtung Mitteralm. Nachdem wir die Station Aipl erreicht haben, folgen wir der Fahrstrasse rechts hoch, bis wir nach ca.50m. auf einen Forstweg nach rechts abzweigen. Sobald wir den Aiplsee links, mit seinem markanten Krater verlassen, kommt ein möglicher Biwakplatz. Hier sind wir auf dem Windbruchgebiet und folgen dann den Steinmännern und dem wenig betrenenem Steig rechts vom See über den Wald und dem Geröll hinauf zum Wandfuß. Wir halten am Geröll rechts, wo der Weg besser ist. Der Einstieg des Aiplfeilers befindet sich fast am tiefstem Punkt der Wand über eine Rissverschneidung.
Ein direktes Abseilen über die Abseilpiste, durch den diagonalen Verlauf vom Überhang ist schwer. Daher ist ein Rückzug mit 2x 60m Seilen vom 2. Stand zu empfehlen.
7- Eisberg über die Eisbergscharte
Wir starten an der Bushaltestelle "Hintersee" gleich neben dem gleichnamigen See und Hotels. Wir folgen dem ausgeschilderten Weg zur Halsalm bergan, der noch kurz auf Asphalt, danach auf dem schmalen Weg in Serpentinen bergan führt. Nach etwa 200Hm. biegen wir nach rechts auf einen Pfad ab, der 50m. bergab geht. Nach der nächsten Lawinengasse, wo man je nach Jahreszeit noch zischende Bäche oder Schneefelder finden kann, folgen wir auf dem nicht markierten, aber wirklich deutlichem Pfad. Kurz darauf führt uns der Pfad durch die Lawinengasse bergauf und quert dabei mehrmals dem kleinen Bach. Nach ca.300Hm. auf diesem Pfad endet das kleine Tal. Während vor uns der Steig zum Edelweißlahnerkopf hier nach links abbiegt, werden wir uns rechts halten.
Nun passieren wir zwei große Laubbäume, wo wir eine kurze Rast einlegen können und folgen dann dem Pfad unterhalb der Felswand, bis wir am Punkt ankommen, wo der Wald am meisten rauf reicht. Hier kommen wir an Markierungen von blassen roten Punkten an, die den Steig hinauf zur Eisbergscharte anweisen. Hier folgen wir der oberen Variante, auf der wir bald zu einer Leiter kommen. Die steilste Stelle wird hier entschärft, indem wir durch eine Rinne und danach Latschen in die Scharte steigen. In der Scharte angekommen führt uns der Weg über die spitzen Karstfelsen mit den tiefen Rinnen sowie der einigen grasigen Senken.
Bei den drei besonders großen Felsblöcken führt uns ein schwer erkennbarer Pfad rechts vorbei in den Wald rein. Wir folgen auf diesem Pfad erst in die östliche, nachher in die nord-westliche Richtung auf den Eisberg. Unterhalb vom Gipfel müssen wir uns durch die engen Latschengassen kämpfen. Wir erreichen den besten Ausblick, wenn wir beim Abstieg (oder beim Aufstieg) auf dem schmalen Kamm unseren Weg für einige Meter verlassen und auf einen Felsvorsprung aufsteigen.
In der Scharte folgen wir dem tiefsten Verlauf zurück in die Richtung von einer Forstarbeiter-Hütte. Die Umgebung ist Lärchen überfüllt und hier beginnt der Abstieg bergab zur Kiesfläche, die den Namen Baumgarten hat. Wir schlängeln uns in engen Serpentinen über losen Boden hinab, bis unser Pfad wieder in dichtem Wald verschwindet. Nach dem kurzen Abschnitt im Wald erreichen wir den Teil des Eingeschossenen Steigs, der wirklich in eine steile Felswand gesprengt worden ist. Nun ist der Pfad einfacher, auch wenn er weiter steil durch den Wald bergab zum Wachterlsteig führt. Auf diesem angekommen, halten wir uns rechts und gelangen nach ca.1km. an die Alpenstraße am Wirtshaus Wachterl.
8- CHAINS OF BIGOTRY – HOCHBLASSEN
Hier erwartet uns eine anspruchsvolle Kletterroute mit einer ziemlich modernen Prägung. Am Parkplatz der Kreuzeckbahn fahren wir mit dem Fahrrad am linken Rand am Parkplatz vorbei und biegen nach der Bahnunterführung auf eine schlechte Teerstraße links ab. Dann folgen wir immer der Beschilderung in die Richtung Kreuzeck-Haus. Einige Meter unterhalb des Kreuzeck-Hauses fahren wir links kurz bergab bis zur Talstation von der Längenfelder-Bahn und auf der Straße weiter über die Hochalm. Dann kommt ein steiler Stich zur Bergwachthütte in Richtung Osterfelderkopf. Nun kommen wir in der Senke gleich nach der Bergwachthütte das Fahrrad-Depot. Von hier ab gehen wir zu Fuß weiter über den drahtseilgesicherten Steig, die Schöngänge, in die Scharte unter dem Bernadeinkopf. Auf dem Weg mit 100Hm. Verlust biegen wir südlich um die Ausläufer der Alpspitze herum in das Grieskar ab. An der südlichen Flanke des Kars queren wir bis zum Kargrund einige Meter von den Einstiegen entfernt. Insgesamt dauert die Strecke etwa 4 Stunden, liegt auf 1450 hm, hat eine Länge 13,8km. mit dem Fahrrad und 2,5km. zu Fuß. Wir halten uns nach 15m. des Ausstiegs rechts zum großen Band und steigen 10m. zum Abseilstand der „Peter Lustig“ ab. Von dort aus seilen wir über die Abseilpiste ab.
9- Durch das Höllental auf die Zugspitze
Die Zugspitze ist Deutschlands höchster Gipfel und nicht gerade ein sehr erstrebenswertes Gipfelerlebnis. Hier zählt der Weg: Der Anstieg führt Sie durch das Höllental und ist damit der schönste und nach seinem Jubiläumsgrat auch der Spannendste Anstieg.
Auf einem breiten Weg im Wald gehen wir von Hammersbach entlang dem gleichnamigen Bach zur Eingangshütte ins Höllental rauf. Von dort geht’s weiter durch die Höllentalklamm zur Höllentalangerhütte mit Mögichkeiten zum übernachten. Über den Höllentalanger am Wanderweg hinter der Hütte gehen wir zunächst fast eben, danach deutlich steiler zur Hühnerleiter, der aus Krampen gemachten und ziemlich steilen Felsenleiter. Auf der markierten Route gehen wir kurz darauf zum "Brett". Hier gilt Schwindelfreiheit. Die Eisenstifte und das darüber gespannte Drahtseil machen die Querung der Felswand möglich.
Nach dem "Brett" steigen wir in steiles, felsiges Gelände hinein. Stets an festen Drahtseilen entlang erreichen wir das Höllentalkar. Dort, bis man sich dem Höllentalferner nähert, wird die Gegend bald sehr trist. Nun führt uns die Wegspur über den Anfang des Ferners nach links. Damit wir der Spaltenzone ausweichen können, halten wir uns wieder rechts und kommen ziemlich steil an den Klettersteig zum Gipfel heran. Auf dieser luftigen Steiganlage steigen wir steil zur Irmerscharte hinauf und durch die Nordflanke des östlichen Zugspitz-Gipfels mit Hilfe der Drahtseile und der Eisenstifte zum breiten Weg hinauf. Auf diesem biegen wir nach rechts ab und gehen die letzten Meter über die abgeschmierten Felsen zum goldenen Gipfelkreuz.
Am einfachsten können wir mit einer der drei Bergbahnen zurück ins Tal absteigen. Wenn wir zu Fuß gehen wollen, kommen wir über den Aufstiegsweg zurück ins Tal oder über den "Stopselzieher". Ziemlich gut engagierte Alpinisten klettern über den Jubiläumsgrat zurück.
10- Kletterarena Hillenberg
Im stillgelegten Steinbruchgelände haben die Mitglieder des „Deutschen Alpenvereins“ und die „IG Klettern NRW“ über die vielen Jahren mühevolle Arbeit geleistet und damit mehr als 80 Routen erschlossen. Routen mit Schwierigkeitsgraden von 3 bis 9+ sind entsanden und zählen damit zu den anspruchsvollsten Strecken im gesamten Sauerland. Die fünf erschlossenen Wände locken Kletterer aus ganz NRW und aus den Benelux an. Der Mittelpunkt ist die 45m. hohe Hillenbergwand mit bis zu 50 Klettermetern, die besonders für Profi-Sportkletterer und Alpinkletterer passend ist. Die ausgeklügelten Mehrseil-Längentouren wie z.B. der große alpine Quergang "Querulant" wandeln den Warsteiner Steinbruch für mehrmalige Besuche und Zuschauer sehr attraktiv.
Die Felsen, die sich im Mittelgebirge befinden, sind die Heimat von einer Vielzahl von Pflanzen und Tieren. Manche Felsbereiche sind deswegen von klettersportlichen Nutzungen ausgeschlossen. Es gibt während der Vogelbrut auch teilweise Felssperrungen. Die Kletterarena Hillenberg liegt innerhalb von einem Sicherheitsbereich eines noch aktiven Steinbruchs, weswegen das Klettern unter der Woche erst ab 12 Uhr zugelassen.
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