Bergsteigen – Was gehört in den Rucksack ?

·         Die Wahl des richtigen Kletterrucksacks

Wenn Sie sich auf die Suche nach einem Kletterrucksack machen, werden Sie feststellen, dass sehr viele verschiedene Modelle auf dem Markt sind. Einmal Modelle für Damen und einmal für Männer. Desweiteren gibt es kleine Rucksäcke mit Volumen unter 20 Liter und es gibt Rucksäcke mit Volumen über 50 Liter.

·         Ganz nah am Körper

Probieren Sie während des Kaufs verschiedene Rucksäcke aus. Es ist wichtig, dass Ihr Rucksack nahe dem Körper ist, damit er das Gewicht auf den ganzen Rücken und auf die Hüften verteilen kann und nicht nur alleine auf die Schultern.

·         Ordnung und Übersicht ist das Wichtigste

Einen guten Kletterrucksack erkennt man daran, dass er über viele Features verfügt, die Ihnen beim Packen und beim späteren Wiederfinden die Sache erleichtern. Sie können einen guten Rucksack gleichzeitig von oben und auch an der Seite öffnen.

·         Sie sollten unbedingt minimalistisch packen

Beim Kletterrucksack heißt es generell: “Je minimalistischer, desto besser”. Weil der Rucksack von jeder Schlaufe und von jedem Fach schwerer wird.

·         Kletterrucksäcke haben kaum eine Polsterung

Im Vergelich zu dem Wanderrucksack muss beim Kletterrucksack der Hüftgurt weniger gepolstert sein. Denn, wenn der Hüftgurt breiter ist, würde er Sie beim Klettern nur stören.

·         Die Nachziehschlaufe

Wenn Sie vorhaben, auf schwere Touren zu gehen, empfehlen wir Ihnen eine Nachziehschlaufe (Haulschlaufe), an man bei Bedarf seinen Rucksack nachziehen kann.

·         Zusätzliches Volumen

Es kann sehr praktisch sein, wenn man am Rucksack die Möglichkeit hat, ihn um einige Liter zu erweitern. So haben Sie mehr Flexibilität. Wie Sie den Rucksack verschließen, ist Ihre Geschmacksache. Probieren Sie es also aus, ob Ihnen die Fächer, Schnallen, Schlaufen und die Reißverschlüsse gut anliegen und ob Sie sie gut bedienen können.

·         Zusätzliches

Viele Kletterer schätzen auch einen abnehmbaren Deckel. Einige weitere Details, auf die Sie während dem Kauf achten können, sind Helmhalterungen, Seilhalterungen und Befestigungen für die Pickel oder für die Stöcke.

Den Kletterrucksack richtig einstellen und einpacken (3 komplette Packbeispiele)

Wenn Sie einen Kletterrucksack packen, kommt es in erst darauf an, was Sie vorhaben. Denn für die Kletterung an einem Nachmittag in der Halle müssen Sie anders packen als für die alpine Mehrseillängentour.  Während es für den Ausflug in er Halle nicht wirklich auf das Gewicht Ihres Rucksacks ankommt und Sie dabei weniger Material brauchen, ist das bei einer alpinen Tour oder einer Mehrseillänge anders.

Sie brauchen dort einerseits Materialien, wie Keile, Expressen oder Friends und Sie möchten so leicht es geht unterwegs sein, um nicht zusätzliche Kilos während des Kletterzugs nach oben mitzuschleppen.

Wie sollte ein Kletterrucksack gepackt werden?

Auf jeden Fall sollten Sie das Gewicht richtig verteilen! Es ist bei einem Kletterrucksack wichtig, dass Sie ersens nicht zu schwer packen und zweitens das Gewicht gut verteilen. Als Hauptregel gilt es, dass Sie das Rucksackgewicht so einstellen, dass er max.25% Ihres Körpergewichts beträgt. Die weitere wichtige Regel ist, dass Sie die leichten Sachen nach unten packen und die schweren Sachen mehr in die Mitte und zum Körper nahe packen. Das wird meistens falsch gemacht, weil viele die schweren Sachen oben einpacken.

·         Leichtere Ausrüstung

Zum Beispiel die Daunenjacke, der Biwaksack, das Erste-Hilfe-Paket oder bei längeren Übernachtungstouren Ihr Schlafsack gehören zu den leichten Ausrüstungen. Diese Sachen sollten Sie im Bodenfach verstauen.

·         Mittelschwere Ausrüstung

Vor allem Ihre Kleidung, die Schuhe, die Schlingen, der Klettergurt etc. zählen zu den mittelschweren Sachen.

·         Schwere Ausrüstung

Damit Sie sich das Tragen erleichtern können, packen Sie die schweren Dinge am besten in der Schulterhöhe und nah am Körper ein. Das sind Trinkflaschen, Verpflegungn, Expressen, Karabiner und ggf. ein Zelt).

·         Kleinigkeiten

Das Handy oder die Kamera sollten Sie im Deckelfach verstauen. Achten Sie darauf, dass der Deckelfach immer gut verschlossen ist, damit Sie nichts herausfallen lassen. Wenn Sie viele unterschiedliche Sachen im Rucksack haben, empfehlen wir Ihnen, farbige Packsäcke in verschiedenen Größen zu besorgen. So können Sie ganz leicht Ordnung halten. Ihre ganze Ausrüstung sollte im Rucksack genug Platz haben. In Ausnahmefällen können Sie die leichten Dinge außen befestigen.

Achten Sie auch darauf, dass alle Sachen wirklich gut befestigt sind und dass nicht lose Schnüre oder Enden runterhängen, die sich dann verfangen können.

Beispiel 1 - Kletterrucksack für eine Mehrseillänge packen

Wenn Sie auf eine Mehrseillängentour klettern möchten, müssen Sie zwischen genügend Ausrüstung und möglichst geringem Gewicht einen Spagat schaffen. Für solch eine Tour sollten Sie die optimale Größe mit einem Rucksack von 15- 20 Liter Volumen benutzen. Eskann vielleicht wenig scheinen, aber das wird Ihnen reichen und verleitet Sie nicht überflüssige Sachen einzupacken.

Die Checkliste für die Tour auf einer Mehrseillänge könnte so aussehen:

• Ihre standard Kletterausrüstungen, wie Klettergurt, Expressen, Seil, Helm, Karabiner, Schuhe usw.,
• Sachen für den Standplatzbau, wie zusätzliche Bandschlingen oder Karabiner,
• Die mobilen Sicherungsgeräte, wie Klemmkeile, Friends usw. (Je nach Tour optional),
• Idealerweise ein Topo am Handy oder ausgedruckt. (Nicht den ganzen Kletterführer),
• Ein Handy für evt. Notrufe oder Fotos,
• Eine passende Stirnlampe (Für längere Touren),
• Eine dünne Jacke zum drüberziehen. (Wenn möglich inkl. Windstopper),
• Eine Sonnencreme und evt. Einen Mückenschutz,
• Wichtig ! Das Erste Hilfe und extra Tape,
• Genug Taschentücher und Toilettenpapier,
• Getränke (Ein Trinksystem ist hier von Vorteil. Aber je nach Tour mindestens 1 Liter),
• Ernährung (Energieriegel, Obst usw.)

Denken Sie unbedingt daran: Leichte Dinge, wie z.B. Jacke, Erste-Hilfe-Set kommen nach unten. Schwere Dinge, wie das Klettermaterial nach oben in Ihre Schulterhöhe. Je nachdem wie der Aufstieg zur Route aussieht, können Sie Ihren Gurt gleich am Anfang anziehen oder erst am Einstieg der Route. Achtung ! Sonnencreme kann generell immer vergessen werden.

Beispiel 2 - Kletterrucksack für das Sportklettern packen

Die ideale Größe für Ihren Sportkletterrucksack sind 45 bis 50 Liter. Denn in diesem bekommen Sie Ihr Equipment unter. Je nach Ihrer Route, die Sie klettern möchten, mössen Sie entsprechende Ausrüstungen einpacken. Wir empfehlen es Ihnen geräumig und Sie werden mit einem 50 Liter Rucksack mehr als glücklich sein.

Die Checkliste für die Tour auf eine Sportkletterung könnte so aussehen:

• Ein passender Kletterrucksack,
• Ein Klettergurt,
• Passende Kletterschuhe,
• Ein Kletterseil,
• Bei Bedarf evtl. Ein Kletterhelm,
• Ein Seilsack + Exen,
• Ein Sicherungsgerät,
• Karabiner,
• Magnesium,
• Eine Jacke (Dem Wetter nach: Isolationsjacke, Softshell, Hardshell),
• Bandschlingen
• Reepschnüren
• Eine Trinkflasche oder ein Trinksystem,
• Genug Verstärkung (z.B. Müsliriegel, Nüsse),
• Eine Griff- und Boulderbürste,
• Fingertapes,
• Ein Topo bzw. ein Kletterführer,
• Eine Sonnenbrille,
• Das Erste-Hilfe-Set,
• Genug Geld, ein Handy, eine Kamera, Schlüssel.

Leichtes Equipment, wie Jacken sollten unten im Bodenfach verstaut werden. Schwerere Sachen, wie Sicherungsgerät, Exen, Karabiner usw. sollten nahe am Rücken eingepackt werden. Kleine Sachen, wie Geld oder Handy kommen ins Deckelfach.

Beispiel 3 - Kletterrucksack für den Klettersteig packen

Am Klettersteig brauchen Sie vor allem einen Klettersteigset, einen Gurt, die Handschuhe und einen Helm. Die ersten zwei Teile sollten Sie daher oben im Rucksack packen, damit Sie sie am Anfang gleich haben. 12-20 Liter sollten reichen.

Die Checkliste für die Tour auf einen Klettersteig könnte so aussehen:

• Ein Kletterrucksack der für den Klettersteig geeignet ist (ca.12 Liter),#
• Ein Klettersteigset,
• Ein Klettergurt,
• Ein Kletterhelm,
• Handschuhe,
• Ein Erste-Hilfe-Set,
• Passende Ersatzkleidung, wie Regenjacke, Wechselshirt, Mütze, Isolationsjacke etc.,
• Passende Sonnenschutztools, wie Brille, Creme, Kappe,
• Bandschlingen und Karabiner,
• Genug Geld, Ihr Ausweis und Schlüssel,
• Ein Handy und eine Kamera,
• Verstärkung und Getränke.

Den Helm können Sie bei meisten Kletterrucksäcken außerhalb des Rucksacks mit der speziellen Helmbefestigung gut verstauen. Ihr Erste-Hilfe-Set und Ihre Verpflegung können Sie in einer Seitentasche verstecken, damit Sie bei Bedarf schnell hinkommen. Hady, Ausweis und Schlüssel o.Ä. sollten Sie so verstauen, dass sie nicht aus dem Rucksack rausfallen. Während Sie klettern sollten Sie außen am Rucksack nichts befestigen und achten, dass am Rucksack nichts runterhängt, damit Sie eine Gefahr des Verhedderns minimieren können.

Die richtige Einstellung des Kletterrucksacks

Wenn Sie Ihren Kletterrucksack richtig eingepackt haben, müssen Sie ihn noch richtig einstellen. Dazu müssen Sie die Träger und die verschiedenen Schlaufen richtig justieren.

• Hüftgurt nutzen: Sie sollten darauf achten, dass vor allem bei einem großen schweren Rucksack das meiste Gewicht nicht nur auf den Schultern lastet, sondern auch auf den Hüften.
• Versuchen Sie Ihren Rucksack stets so körpernah wie möglich zu tragen.
• Hinterfragen Sie bereits beim Packen, ob Sie wirklich alles brauchen.
• Die meisten Rucksäcke ermöglichen eine Erweiterung, damit Sie 5-10 Liter zusätzliches Volumen haben. Dies ist sehr praktisch und kann ebenso eingestellt werden.

Einige Tipps zu Ihrer Verpflegung: Klettern lässt schnell hungern. Daher sollten Sie immer Verpflegung und zum trinken dabeihalten. Wir empfehlen Wasser als Getränk. Min.1 Liter sollten Sie, je nach Länge der Tour, dabeihaben. Bei der Verpflegung packen Sie am besten ein, was Ihnen persönlich schmeckt. Power Bars, Müsliriegel oder Nüsse sind bei den meisten Kletterern beliebt und geben Ihnen schnell Energie. Achten Sie darauf, dass die Snacks eine Haltbarkeit haben und nicht schmelzen oder sich verformen.

Hat Ihnen unser Artikel weitergeholfen? Oder haben Sie Fragen oder Anregungen zu unserem Thema? Bitte zögern Sie nicht, unten Ihr Kommentar zu hinterlassen. Ihre Fragen, Kritiken und Kommentare sind uns herzlich Willkommen und wir werden Ihnen sehr gerne antworten.